Ja was ist denn hier los? Das fragte ich mich kürzlich, als ich wie so häufig über die Hackerbrücke Richtung Innenstadt radelte.
Seit meinem Umzug nach Neuhausen entdecke ich ganz neue Wege und Fleckchen in meinem geliebten München. Früher als ich noch im nördlichen Lehel wohnte führte meine häufigste Radlstrecke schnurstracks durch den Englischen Garten in den Hofgarten und somit zum Odeonsplatz. Jetzt ist es wie gesagt der Weg zur und über die Hackerbrücke.
Und weil ich diesmal am Abend drüber radelte konnte ich all die Leute beobachten, die wie die Hühner auf den Stahlträgern der Brücke rumsaßen, Bier tranken, quatschten oder einfach nur Richtung Sonnenuntergang blickten.
So sehr ich Sonnenaufgänge generell und überall völlig überbewertet finde (siehe hierzu auch mein Reiseblog) und auch Sonnenuntergängen generell nicht ganz so viel Bedeutung beimesse wie andere, so sehr muss ich doch zugeben, dass der Blick von hier die Gleise entlang gegen Westen am Abend wirklich traumhaft ist.
Dennoch verweilte ich nicht bei den Hühnern, sondern radelte meinem abendlichen Biergenuß im Bavaria Biergarten entgegen. Auch ein Traum, besonders in Gesellschaft der lieben guten Freunde.
Blogged by Zenzi29
Sonntag, 30. August 2015
Donnerstag, 27. August 2015
Groupon Dinner in 'La Brasserie'
Neulich war ich mal wieder beim ‚Fine Dining’ in München.
Wir waren zu viert, ich, mein Freund und 2 Freundinnen, allesamt Freizeitgourmets. Zufällig hatten wir bei Groupon das Menü bei einem französischen Restaurant in Nymphenburg entdeckt, La Brasserie, wo wir doch eh mal hinwollten, weil das quasi ums Eck liegt. Ansonsten bin ich kein allzu großer Fan von Groupon Gutscheinen; insbesondere bei Restaurants ist da häufig ein purer Nepp. Aber was kann man schon bei dem Menü für 2 Personen das für schlappe 49,90 EUR angeboten wird falsch machen? Schließlich besteht es aus der Tagessuppe, einer Vorspeise nach Wahl, einem Hauptgericht nach Wahl von der ‚Standardkarte‘ und einer leckeren Nachspeise. Tatsächlicher Wert (auch auf dem Gutschein angegeben): 105 EUR.
Ich plänkelte noch mit meinen Freundinnen rum, dass meine bisherige Erfahrung bei Groupon Restaurants eher dermaßen sei, dass mit Groupon Gutschein beim Essen dermaßen abgespeckt wird, dass der Groupon Gast eher abgeschreckt wird als für das Restaurant geworben wird. Mein Verständnis von Groupon Aktionen (insbesondere für Restaurants) ist da ein anderes. Ich denke eher, die Restaurants wollen neue Gäste dazu gewinnen, die dann auch regulär zum Essen kommen werden.
Nun ja, der sehr junge, freche Service versorgte uns Damen beim Warten auf den Herrn zwar schnell mit Karten, die Aperitif-Bestellung durften wir jedoch erst nach geraumer Zeit nach Zuruf aufgeben (er habe tatsächlich gedacht, wir würden noch auf die 4. Person warten; aber bitte, auch in dem Alter sollte man doch schon wissen, dass 3 Damen nur ungern auf dem Trockenen sitzen, während Sie auf den Mann der Runde warten). Ich bin ja schon etwas stutzig geworden, dass unsere Karte keine Essenspreise aufwies, aber dafür aussen mit einem blauen Punkt versehen war. Aha, es gibt also eine Groupon Karte….die Gutscheine wurden auch gleich zu Beginn einkassiert. Alles klar. Endlich ging’s los, wir duften das Essen bestellen, leckeren Wein gab’s auch noch zu durchaus fairen Preisen.
Die Suppen waren sehr leckere klassische franz. Zwiebelsuppe und getrüffelte Kartoffelsuppe. Bis die Vorspeise ankam hatten wir schon vergessen, dass die noch kommt und hatten uns schon auf das Entrecôte gefreut, aber auch die Jakobsmuscheln und das Lachstartar waren lecker; wobei ich das mit dem (zu?) vielen Estragonschaum doch gewöhnungsbedürftig fand und mich nächstes Mal wohl für Lachstartar entscheiden würde.
Dann, bei Anbruch der zweiten Flasche Wein, endlich das Entrecôte auf Grillgemüse mit Kartoffelgratin. Gut, aber wenig Fleisch, recht dünn geschnitten und durchwachsen. Ein neidischer Blick auf den Nachbartisch zeigte mir ein saftiges, dickes Filetsteak…sowas hätte ich auch gerne gehabt. Also fragte ich mal den netten Kellner, was denn nun der Unterschied zwischen Entrecôte und dem Filetsteak sei, ob das normal sei, dass wir nur so ein dünnes Stück Fleisch gekriegt haben.
Er erklärte, dass natürlich das Entrecôte dünner geschnitten sei und im Menü das Hauptgericht nicht ganz so üppig ausfalle. Wenn ich ein Rinderfilet Steak wolle müsse ich à la carte essen. Und dann fügte der Ärmste überflüssigerweise noch hinzu: Schließlich könne ich ja für das (Groupon) Geld nicht mehr erwarten.
Aha, da war sie also wieder, die Groupon Falle.
Zugegebenermaßen bestätigt meine kurze Internetrecherche das mit dem Cut des Entrecôte. Ich bin dann wohl eher die Rumpsteak oder Filetsteak Frau wenn ich überhaupt mal Fleisch esse, immerhin war ich die letzten 22 Jahre Vegetarierin bzw. Pescarierin bevor ich dieses Jahr einige Zeit in Argentinien verbrachte (siehe hierzu mein Reiseblog). Aber die Aussage mit der Erwartungshaltung bzgl. des bezahlten Preises kann ich nicht nachvollziehen, schließlich steht ja auf dem Gutschein explizit mit drauf, dass er 105 EUR Wert sei und da sind wir alle uns noch nicht sicher, ob wir für das Menü, das wir hatten tatsächlich je 52,50 EUR gezahlt hätten.
Beim Nachtisch (sehr lecker, Schokofondant mit Vanilleeis) erklärte uns mein Freund, dass es noch einen anderen Grund nebst Kundenbindung geben kann, warum Restaurants bei Groupon mitmachen: sie wollen einfach den Laden auch unter der Woche mal füllen, insbesondere jetzt im Biergarten-Sommer. Gut, das hat La Brasserie geschafft, auch wenn das natürlich nur ein sehr kurzfristiger Boom sein dürfte.
Fazit: Ein sehr schöner Abend in nettem Ambiente (wir saßen im tollen Aussenbereich) und gutem Essen; der freundliche Service ist jung und unverkrampft locker und auch das Essen kann sich sehen lassen (insbesondere à la carte). Ob wir nochmal wiederkommen ist momentan jedoch fraglich, zu frisch noch ist die Groupon Falle Wunde, die mir der junge Kellner unwissend zugefügt hat.
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