Donnerstag, 1. Oktober 2015

Neulich in der Kleiderkammer der Diakonia - Her mit euren alten Klamotten!

Endlich habe ich auch mal was getan.
Mein Gewissen ist schon viel besser drauf als noch gestern früh und ja, ich werde das Wiederholen.

Eine der wohl einfachsten Arten, in der jetzigen Zeit aktiv mitzuhelfen, ist das Sortieren all der Kleiderspenden, mit denen die Organisationen überflutet werden. Zum Beispiel bei der Diakonia München. Zum Kleider-Sortieren kann man sich online anmelden oder einfach mal hingehen, nachmittags ist immer was zu tun. Nach einer kurzen Einweisung durch den Capo (oder die Capo?), bei mir war's eine Studentin, die während der vorlesungsfreien Zeit hier mitarbeitet, geht's ran an die Säcke und an einen der Sortiertische. Hier in der Dachauerstr. 192 wird zunächst lediglich eine A-Sortierung vorgenommen; d. h. nur die Kleidungsstücke, die makellos und sauber sind werden aus- und einsortiert, damit diese direkt in die Kleiderkammer in der Bayernkaserne bzw. ins Sozialkaufhaus nebenan gegeben werden können. Alles weitere wird wieder verpackt und nochmal sortiert.

Ihr glaubt ja gar nicht, was hier alles ankommt. Zum einen gibt es natürlich die nach frisch gewaschen duftenden, teils kaum getragenen und super erhaltenen Kleidungsstücke aller Art (von Babysachen, über Unterwäsche bis hin zu Designerklamotten, Handtüchern, (Fleece-)Decken, etc.). So was sehen wir Sortierer gerne. Aber es gibt auch die Ekel-Pakete, wo Klamotten drin sind, die nun wirklich niemand mehr will: fleckig oder durchlöchert (von der Socke, über die Unterhose bis hin zum T-Shirt, Pulli), teils uralt mit Stockflecken (offensichtlich Ewigkeiten im feuchten Keller gelagert) und häufig nicht gut riechend.

Ich schimpfe innerlich:
'Ihr glaubt doch nicht etwa im Ernst, dass ihr damit noch jemanden was gutes tut?'.
'Wie anmaßend, dass ihr tatsächlich denkt, dass Flüchtlinge bei der Kleiderwahl nicht so wählerisch sein dürfen, sondern froh sein müssen, dass sie überhaupt was am Leib tragen.'

Zugegebenermaßen war ich bisher auch nicht unbedingt besser; ich hab auch noch den letzten Lappen in den Altkleidersack gestopft, hauptsache weg damit und nicht in den Restmüll. Beim Sortieren fand ich's nur unverschämt und schwörte mir selbst Besserung.

Aber Stopp!

Nach nochmaligem Nachdenken (und kurzer Recherche im Internet) komme ich zum Schluss, dass es tatsächlich auch für die untragbaren Klamotten noch eine Verwendung gibt: die Fasern werden zu z.B. Lappen, Dämmstoffe recycelt werden, und das ist immer noch besser als Verbrennung.

Ich komme zum Schluß:
Ihr könnt ruhigen Gewissens weiter alles mögliche in die Altkleidertonne stopfen, wobei es schon nett ist, wenn noch tragbare Kleidung gewaschen im Sack landet. Alles wird sortiert und bei Bedarf gewaschen.
Falls ihr nun Angst davor habt, die Kleidermafia zu unterstützen, die leider auch einige Sammlungen betreibt und Tonnen aufstellt und aus reiner Profitgier sammelt, dann informiert euch im Internet, wo ihr Kleidung direkt bei wohltätigen Organisationen abgeben könnt, bzw. wo die Tonnen dieser Organisationen stehen.
Und bedenkt immer: Selbst wenn eure werten Stücke nicht einfach so in Kleiderkammern an die Bedürftigen verteilt werden, sondern im Sozialkaufhaus landen oder anderweitig verkauft werden, bleibt es eine Spende. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf werden zum Beispiel soziale Projekte finanziert.

Dienstag, 29. September 2015

Neulich auf der Wies'n - Wo gibt's denn sowas?

Ja mei, arg scheee war's...aber geext hab ich keine Maß, das sag ich euch!

Ich war inzwischen immerhin schon 3 mal auf der Wiesn. Für eine Pseudo Nicht-Wiesn-Gängerin gar nicht schlecht. Und es ist ja alles gar nicht so schlimm wie ich dachte, insbesondere da ich durch die lange Reise 2014 eine Wiesn-Auszeit genoss (und in der Ferne hab ich's auch gar nicht vermisst).

Umso mehr freute ich mich mal wieder (na ja, zum insgesamt 2. Mal) über den schönen Umzug zum Einzug der Wiesnwirte am Samstag und über meinen nach 15 Jahren München 1. Besuch des Trachtenumzugs am Sonntag.

Und nach dem Einzug der Wiesnwirte konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, auf eine erste Wiesnmaß in den Biergarten zu gehen, wo wir tatsächlich auch gleich einen Platz gefunden haben; natürlich mit 4 lustigen Wiesn-Anfängern aus West-Australien. Sehr schön.

Und dann kam meine Wiesn-Überraschung Nr. 1: Maß Exen, der (für mich) neue Trend auf der Wiesn.
Ja bitte, wo gibt's denn sowas? Immer wieder wird's irgendwo laut, die Menge johlt und gröhlt, ein armes profiliersüchtiges Wesen steht und schluckt und schluckt und sabbert und schluckt....manmanmanmanman. Ich gebe ja zu, lustig isses schon, so als Zuschauer. Aber Mitleid hatte ich nicht mit dem Mädel, das sage und schreibe 3mal absetzen musste und dafür mit bösen Buh-Rufen und (weichen) Objekten beworfen wurde.
Tja, Schätzchen, ich sag nur: wer ko der ko, und wer nicht, soll's erst bitte gar nicht probieren.

Interessant war auch die Reaktion der Security, die immerhin brav gewartet hat, bis der Krug leer ist, bevor es eine Abmahnung gab.

Ich frag mich nur, wieso sich dieser (abartige) Trend noch nicht in restlichen Biergärten durchgesetzt hat. Aber was frag ich mich nur sowas, des is halt die Wiesn.










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Montag, 7. September 2015

Neulich im Hirschgarten - Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

Neulich war ich im Hirschgarten, da war es noch so richtig heiß. Und weil sogar ich bei dieser Affenhitze noch kein Bier trinken wollte, fing ich der Hitze und dem Alter angemessen mit einem alkoholfreien Weißbier an, eine Maß versteht sich.

Und da stand ich also vor Schänke 2 und wunderte mich schon wahnsinnig über diese chaotisch anmutende Preispolitik, die mir übrigens auch das alkoholfreie Trinken nicht weiter schmackhaft machte.

Ja, wer hat denn diese Preise ausgewürfelt? Und in welchem Zustand?



An Schänke 1 noch alles glasklar: die Maß Bier kostet wie auch die Maß Radler einheitlich 6,90 EUR.

Im Biersektor (über den Saftsektor will ich hier wirklich nicht referieren) der Schänke 2 hingegen isses mit irgendjemand ordentlich durchgegangen:



Zunächst einmal stößt mir unangenehm auf, dass das alkoholfreie Weißbier teurer ist als Weißbier mit Alkohol. Immerhin ist der Preis fürs alkoholfreie WB damit in einer Linie mit den Cola-haltigen Getränken (4 EUR/0,5l; ja wirklich, die Fanta kostet nur 3,50 EUR).

Dafür kosten an Schänke 2 immerhin die Bier-Mischgetränke (Radler und Russ) etwas weniger als das jeweilige Bier in purer Form genossen (natürlich mit einer Ausnahme: beim Clausthaler).

Zugegebenermaßen sind die Preisunterschiede nicht dramatisch; um so mehr frage ich mich, warum hier nicht einfach wie an Schänke 1 alles gleich viel kostet.

Und Leute, wer mir jetzt mit Angebot und Nachfrage und dem ganzen Gedöns kommt, dem lege ich die vereinfachende Mischkalkulation ans Herz; die sorgt zumindest für eine etwas klarer anmutende Preisstruktur und würde sicherlich auch optisch das Schild etwas entwirren.

Es ist schon schmerzhaft genug zu sehen, dass die Maß Weißbier deutlich teurer ist, als die Maß Helles, aber das ist schließlich auch beim normalen Gaststättenbetrieb normal.

Übrigens gibt es im Gaststättenbetrieb am Hirschgarten keinen Unterschied beim Preis für die Halbe Weißbier; ob mit oder ohne Alkohol kostet diese immer 4,20 EUR.

Na dann: Prost.


Nachtrag von meinem lieben Freund Markus:
Einfach, einfacher, Siebenhütten (nach Saisonende 2014)




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Sonntag, 30. August 2015

Die Hackerbrücke - neuer 'Sunset Boulevard'

Ja was ist denn hier los? Das fragte ich mich kürzlich, als ich wie so häufig über die Hackerbrücke Richtung Innenstadt radelte.

Seit meinem Umzug nach Neuhausen entdecke ich ganz neue Wege und Fleckchen in meinem geliebten München. Früher als ich noch im nördlichen Lehel wohnte führte meine häufigste Radlstrecke schnurstracks durch den Englischen Garten in den Hofgarten und somit zum Odeonsplatz. Jetzt ist es wie gesagt der Weg zur und über die Hackerbrücke.

Und weil ich diesmal am Abend drüber radelte konnte ich all die Leute beobachten, die wie die Hühner auf den Stahlträgern der Brücke rumsaßen, Bier tranken, quatschten oder einfach nur Richtung Sonnenuntergang blickten.

So sehr ich Sonnenaufgänge generell und überall völlig überbewertet finde (siehe hierzu auch mein Reiseblog) und auch Sonnenuntergängen generell nicht ganz so viel Bedeutung beimesse wie andere, so sehr muss ich doch zugeben, dass der Blick von hier die Gleise entlang gegen Westen am Abend wirklich traumhaft ist.

Dennoch verweilte ich nicht bei den Hühnern, sondern radelte meinem abendlichen Biergenuß im Bavaria Biergarten entgegen. Auch ein Traum, besonders in Gesellschaft der lieben guten Freunde.



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Donnerstag, 27. August 2015

Groupon Dinner in 'La Brasserie'

Neulich war ich mal wieder beim ‚Fine Dining’ in München.
 
Wir waren zu viert, ich, mein Freund und 2 Freundinnen, allesamt Freizeitgourmets. Zufällig hatten wir bei Groupon das Menü bei einem französischen Restaurant in Nymphenburg entdeckt, La Brasserie, wo wir doch eh mal hinwollten, weil das quasi ums Eck liegt. Ansonsten bin ich kein allzu großer Fan von Groupon Gutscheinen; insbesondere bei Restaurants ist da häufig ein purer Nepp. Aber was kann man schon bei dem Menü für 2 Personen das für schlappe 49,90 EUR angeboten wird falsch machen? Schließlich besteht es aus der Tagessuppe, einer Vorspeise nach Wahl, einem Hauptgericht nach Wahl von der ‚Standardkarte‘ und einer leckeren Nachspeise. Tatsächlicher Wert (auch auf dem Gutschein angegeben): 105 EUR. 

Ich plänkelte noch mit meinen Freundinnen rum, dass meine bisherige Erfahrung bei Groupon Restaurants eher dermaßen sei, dass mit Groupon Gutschein beim Essen dermaßen abgespeckt wird, dass der Groupon Gast eher abgeschreckt wird als für das Restaurant geworben wird. Mein Verständnis von Groupon Aktionen (insbesondere für Restaurants) ist da ein anderes. Ich denke eher, die Restaurants wollen neue Gäste dazu gewinnen, die dann auch regulär zum Essen kommen werden. 

Nun ja, der sehr junge, freche Service versorgte uns Damen beim Warten auf den Herrn zwar schnell mit Karten, die Aperitif-Bestellung durften wir jedoch erst nach geraumer Zeit nach Zuruf aufgeben (er habe tatsächlich gedacht, wir würden noch auf die 4. Person warten; aber bitte, auch in dem Alter sollte man doch schon wissen, dass 3 Damen nur ungern auf dem Trockenen sitzen, während Sie auf den Mann der Runde warten). Ich bin ja schon etwas stutzig geworden, dass unsere Karte keine Essenspreise aufwies, aber dafür aussen mit einem blauen Punkt versehen war. Aha, es gibt also eine Groupon Karte….die Gutscheine wurden auch gleich zu Beginn einkassiert. Alles klar. Endlich ging’s los, wir duften das Essen bestellen, leckeren Wein gab’s auch noch zu durchaus fairen Preisen. 

Die Suppen waren sehr leckere klassische franz. Zwiebelsuppe und getrüffelte Kartoffelsuppe. Bis die Vorspeise ankam hatten wir schon vergessen, dass die noch kommt und hatten uns schon auf das Entrecôte gefreut, aber auch die Jakobsmuscheln und das Lachstartar waren lecker;  wobei ich das mit dem (zu?) vielen Estragonschaum doch gewöhnungsbedürftig fand und mich nächstes Mal wohl für Lachstartar entscheiden würde.

Dann, bei Anbruch der zweiten Flasche Wein, endlich das Entrecôte auf Grillgemüse mit Kartoffelgratin. Gut, aber  wenig Fleisch, recht dünn geschnitten und durchwachsen. Ein neidischer Blick auf den Nachbartisch zeigte mir ein saftiges, dickes Filetsteak…sowas hätte ich auch gerne gehabt. Also fragte ich mal den netten Kellner, was denn nun der Unterschied zwischen Entrecôte und dem Filetsteak sei, ob das normal sei, dass wir nur so ein dünnes Stück Fleisch gekriegt haben.
Er erklärte, dass natürlich das Entrecôte dünner geschnitten sei und im Menü das Hauptgericht nicht ganz so üppig ausfalle. Wenn ich ein Rinderfilet Steak wolle müsse ich à la carte essen. Und dann fügte der Ärmste überflüssigerweise noch hinzu: Schließlich könne ich ja für das (Groupon) Geld nicht mehr erwarten.

Aha, da war sie also wieder, die Groupon Falle.

Zugegebenermaßen bestätigt meine kurze Internetrecherche das mit dem Cut des Entrecôte. Ich bin dann wohl eher die Rumpsteak oder Filetsteak Frau wenn ich überhaupt mal Fleisch esse, immerhin war ich die letzten 22 Jahre Vegetarierin bzw. Pescarierin bevor ich dieses Jahr einige Zeit in Argentinien verbrachte (siehe hierzu mein Reiseblog). Aber die Aussage mit der Erwartungshaltung bzgl. des bezahlten Preises kann ich nicht nachvollziehen, schließlich steht ja auf dem Gutschein explizit mit drauf, dass er 105 EUR Wert sei und da sind wir alle uns noch nicht sicher, ob wir für das Menü, das wir hatten tatsächlich je 52,50 EUR gezahlt hätten.
 
Beim Nachtisch (sehr lecker, Schokofondant mit Vanilleeis) erklärte uns mein Freund, dass es noch einen anderen Grund nebst Kundenbindung geben kann, warum Restaurants bei Groupon mitmachen: sie wollen einfach den Laden auch unter der Woche mal füllen, insbesondere jetzt im Biergarten-Sommer. Gut, das hat La Brasserie geschafft, auch wenn das natürlich nur ein sehr kurzfristiger Boom sein dürfte. 

Fazit: Ein sehr schöner Abend in nettem Ambiente (wir saßen im tollen Aussenbereich) und gutem Essen; der freundliche Service ist jung und unverkrampft locker und auch das Essen kann sich sehen lassen (insbesondere à la carte). Ob wir nochmal wiederkommen ist momentan jedoch fraglich, zu frisch noch ist die Groupon Falle Wunde, die mir der junge Kellner unwissend zugefügt hat.




Blogged by Zenzi39